In der Schweiz wurden die ersten Bienenvölker 1984 vom Parasiten Varroa destructor befallen. Diese Milbe stammt ursprünglich von der asiatischen Biene Apis cerana. Fünf Jahre später war sie in nahezu allen Bienenvölkern der Schweiz verbreitet. Die Varroapopulationen müssen regelmässig reduziert werden, weil sonst die stark befallenen Völker absterben.
Zur Entwicklung einer optimalen Bekämpfung ist ein möglichst breites Wissen über die Biologie des Parasiten notwendig. Intensive Forschungsarbeiten führten zu neuen Konzepten der alternativen Varroabekämpfung, welche für Mitteleuropa ihre Gültigkeit haben. Damit die Bekämpfungskonzepte in der Praxis erfolgreich sind, ist eine genaue Information über den Einsatz der dabei verwendeten Wirkstoffe notwendig.
Verbreitung
Mit dem ursprünglichen Wirt Apis cerana, welcher vor allem in Südostasien beheimatet ist, lebt die Milbe Varroa destructor in einem ausgeglichenen Verhältnis. Durch verschiedene Abwehrmechanismen, wie z. B. Putzverhalten und kürzere Verdeckelungsdauer der Arbeiterinnenbrut, kann sich die Milbe bei dieser Biene nur in der Drohnenbrut in beschränkter Zahl vermehren. Eine Behandlung der Milbe ist deshalb in diesen Völkern nicht notwendig.
Im Osten Russlands kam es bereits 1952 zum Wirtswechsel vom Apis cerana auf Apis mellifera. Man geht davon aus, dass ein weiterer solcher Wirtswechsel ca. 1957 auch in Japan stattgefunden hat. Durch den Handel und den Austausch von Bienen sind die Milben beinahe weltweit verbreitet. Nur in Australien und gewissen Gebieten von Zentralafrika sind die Bienenvölker zur Zeit noch frei von Varroa destructor.