Offener Brief an Staatsrätin Marie Garnier, Grüne Partei

Sehr geehrte Frau Staatsrätin Marie Garnier

Der Vorstand des Imkervereins des Sensebezirks sowie die Imkerinnen und Imker sind tief betroffen von einigen Aussagen des Kantonstierarztes Grégoire Seitert, welche dieser in den „Freiburger Nachrichten“ vom 17. Juni gemacht hat. Auch sind wir zutiefst beunruhigt über die Amtsführung der drei für unseren Bezirk zuständigen Bieneninspektoren, die dem Kantonstierarzt unterstehen.

Gemäss Seitert muss die Imkerschaft „zur Ordnung gerufen“ werden. Zunächst betonen wir, dass die Sensler Imkerinnen und Imker in der Vergangenheit nie ein Problem mit dem kantonalen Veterinäramt oder den früheren Inspektoren hatten, bis von dem neuen Kantonstierarzt vor rund zwei Jahren die neuen Inspektoren in ihr Amt eingesetzt wurden – nota bene ohne Konsultation des kantonalen Imkerverbands. Seitdem ist die friedliche und konstruktive Zusammenarbeit der Imkerschaft mit den Inspektoren stark beeinträchtigt und zum Teil unmöglich geworden. Aus Sicht von uns Imkerinnen und Imkern ist es traurig, dass all dies ausgerechnet unter der politischen Verantwortung einer grünen Staatsrätin geschehen konnte. Es ist uns auch absolut unverständlich, wie ihr Chefbeamter Seitert öffentlich infrage stellen kann, ob es die Bienen für unsere Umwelt überhaupt braucht.

Eine konstruktive Zusammenarbeit der Imkerschaft mit den Inspektoren kann nur in einer Atmosphäre des Vertrauens gedeihen. Dieses Vertrauensverhältnis ist zerstört. Das Auftreten der neuen Inspektoren gegenüber vielen Imkern spottet jedes partnerschaftlichen Verhältnisses. Wir werden eingeschüchtert, vorverurteilt und von vorneherein in die Rolle eines Übeltäters gedrängt. Viele Entscheide der Inspektoren sind für uns aus fachlicher Sicht nicht nachvollziehbar, aber sie werden autoritär durchgestiert. Alle Vermittlungsversuche erfahrener Imker und des Vereins werden abgeblockt oder gleich als „Behinderung einer Amtshandlung“ mit einer juristischen Klage mundtot gemacht. Ein amtlicher Inspektor muss eben nicht nur fachlich überzeugen, sondern auch über ein deutliches Mass an Sozialkompetenz verfügen, sonst sind Konflikte vorprogrammiert. Über diese Sozialkompetenz verfügen die aktuellen Inspektoren leider nicht.

Es ist auch nicht nachvollziehbar, wieso heute zu jeder kleinen Kontrolle immer gleich zwei oder gar drei Inspektoren gleichzeitig auffahren müssen, es sei denn, um die Einschüchterungstaktik zu unterstreichen. Gleichzeitig beklagt der Kantonstierarzt den überdurchschnittlichen Anstieg der Kosten. Diese Machtdemonstrationen sind sicher nicht geeignet, verlorenes Vertrauen wiederherzustellen.

Der stärkste Unmut unter uns Imkern wird aber dadurch ausgelöst, dass die Inspektoren nicht selten auch völlig gesunde Bienenvölker abtöten wollen, wenn ein einzelnes Volk auf einem Bienenstand erkrankt ist. Dies widerspricht nicht nur jedem imkerlichen Sachverstand, sondern auch den Ausführungsbestimmungen des eidgenössischen Tierseuchengesetzes. Wir Imker pflegen unsere Bienen, versuchen, sie trotz aller Widrigkeiten zu erhalten, und kantonale Inspektoren töten sie dann leichtfertig ab. Das ist leider nicht nur einmal geschehen.

Wir Sensler Imkerinnen und Imker engagieren uns für unsere Bienen und für eine intakte Umwelt. Nicht aus Gewinnsucht, wie Kantonstierarzt Seitert uns unterstellt, sondern aus Überzeugung. Es gibt auch im ganzen Sensebezirk nicht einen einzigen Imker, der von seiner Imkerei leben könnte. Wir alle sind Hobbyimker, die aus Liebe zur Sache viel Zeit, Energie und letztlich auch Geld investieren. Ein wenig mehr Anerkennung seitens des Kantons wäre aus unserer Sicht durchaus angebracht. Erst recht von einer grünen Staatsrätin.

Sehr geehrte Frau Staatsrätin, wir Sensler Imkerinnen und Imker erwarten von Ihnen, dass Sie Ihre Verantwortung wahrnehmen und sich um die offensichtlichen Missstände kümmern, damit in Zukunft wieder eine einträgliche Zusammenarbeit mit dem Veterinäramt und den Inspektoren möglich wird.

Mit freundlichen Grüssen

Der Vorstand des Imkervereins des Sensebezirks

Franziska Ruprecht, Armin Jeckelmann, Oliver Hitz, Adelheid Mauvilly, Kurt Dänzer, Alice Fahrni-Baeriswyl, Daniel Buntschu, Fabienne Zurkinden – Zahnd
in Vertretung seiner Mitglieder

Offener Brief als PDF

Sensler Museum: Bienifescht mit Open-Air-Kino

Das Sensler Museum präsentiert im Rahmen der Ausstellung „Bienen“ den Stummfilm „Biene Maja“,
live vertont von der Musikgesellschaft Tafers.

Biene Maja – ein Film gespielt von lebendigen Bienen, eine technische Meisterleistung aus dem Jahr 1926.

  • Freitag und Samstag, 23./24. Juni
  • Ort: auf dem Dorfplatz Tafers
  • Filmbeginn: ca. 21.45 Uhr
  • Tickets ab 25. Mai im Museum erhältlich
  • Eintritt CHF 10.– (zugunsten des Museums, bis 12 Jahre gratis)
  • Abendkasse und Festwirtschaft ab 19 Uhr, Bienibar mit Met und Honigbier
    im Museumskeller

Bei schlechtem Wetter findet der Anlass um 20.30 in der Pfarrkirche St. Martin statt. Konsultieren Sie bei unsicherer Wetterlage die Website des Museums.


Am Samstag findet vor dem Film das Bienifescht statt:

  • Museum geöffnet von 14 –19 Uhr
  • Kinderatelier auf Anmeldung, 15 Uhr, Platzzahl beschränkt, 079 487 57 75
  • Bienitrail für Kinder und Familien, 17 Uhr
  • Honigmenü im Gasthof St. Martin auf Reservation unter 026 494 11 03
  • Imkerstand

Flyer Bienenausstellung im Sensler Museum

apisuisse: Tag der offenen Tür in Liebefeld

Am 24. Juni 2017 bieten der Bienengesundheitsdienst (apisuisse), das Zentrum für Bienenforschung (ZBF) und das Institut für Bienengesundheit (IBH) Gelegenheit zu einem spannenden Einblick in ihre Arbeit. Nutzen Sie diese einmalige Gelegenheit zu einem Besuch auf dem Liebefelder-Areal bei Bern.

Zwischen 9 und 16 Uhr wartet ein vielseitiges und spannendes Programm auf Sie. Praxisposten, Vorführungen, Degustation und Referate – für jeden ist etwas dabei. Kommen Sie vorbei und erhalten Sie einen nicht alltäglichen Einblick in unsere Arbeit. Wir freuen uns auf Ihren Besuch.

Schon gewusst? – Den Insekten zuliebe „dreht“ die Sonnenblume ihren Kopf

Insekten bevorzugen warme Pflanzen, darum versucht die Sonnenblume, ihre Blütenblätter schon frühmorgens zu erwärmen – eben indem sie ihre Blüte der Sonne zuneigt.

Interessant ist, wie das geschieht: In der Nacht wächst nur der nach Westen gerichtete Teil des Stängels. Dadurch neigt sich der Kopf nach Osten zum Sonnenaufgang. Im Laufe des Tages wächst der nach Osten gerichtete Teil, sodass sich die Pflanze bis zum Sonnenuntergang nach Westen neigt. Verantwortlich ist der Botenstoff Auxin, der das Wachstum steuert. Ausgewachsene Sonnenblumen mit offenen Blüten drehen sich nicht mehr, sie schauen stets gen Osten.

Zum Artikel in der Coopzeitung 24/2017