Lehrbienenstand Grangeneuve‏: Apistischer Kurzbericht für Juni 2020

Der Juni ist vorbei und die Waage zeigt immer noch das gleiche Gewicht an!
Schöne Honigernte am 28. Mai mit trockenerem Honig in den offenen als in den verschlossenen Zellen.

Die Trachtlücke und die Kälte der letzten Wochen sind die Ursache für die bescheidenen Reserven in den Brutwaben. Nach dieser ungewissen Zeit hat sich nun das Wetter um den Zeitpunkt der Sonnenwende herum gebessert . Einige wenige Kolonien haben bis zum Ende des Monats geschwärmt.

In diesem zeitigen Jahr wird es notwendig sein, „so schnell wie möglich, aber so langsam wie nötig“ die erste Sommerbehandlung durchzuführen, wie der Freiburger Bundesrat sagte.

Eric Dorthe
Verantwortlicher Lehrbienenstand Grangeneuve
Landwirtschaftliches Institut des Kantons Freiburg

Bienen.ch: Achtung Melezitosehonig!

Relativ viele Imkerinnen und Imker können ihren Honig aktuell nur schlecht schleudern, da er in den Zellen bereits stark kristallisiert ist. Durch die je nach Region früh eingesetzte Honigtautracht, die Bise und/oder das warme Wetter, nimmt die Gefahr von Melezitosehonig zu. Der BGD empfiehlt, kristallisierten Honig, sei er verdeckelt oder offen, laufend zu schleudern.

Waben, die nach dem Schleudern noch kristallisierten Honig enthalten, können Sie über Nacht ins Wasser tauchen und den Bienen nach dem Abtropfen zum Umtragen wieder zuhängen. Verdeckelte Waben können Sie im Wabenschrank auch bis im nächsten Frühjahr aufbewahren und den Völkern dann aufgeritzt einhängen.

Zum Artikel bei Bienen.ch

Online-Live-Veranstaltungen:

Der BGD bietet übers Internet kurze Weiterbildungssequenzen zu aktuellen Themen à ca. 30 Minuten an. Die geplanten Anlässe (Thema, Datum/Zeit und Teilnahmelink) sind unter www.bienen.ch/bgd-anlaesse  ersichtlich.

09.07.2020 18.30 –
19.00 Uhr
Völker vereinen 
15.07.2020 11.30 –
12.00 Uhr
Vorbereitung 1. Sommerbehandlung 

Die Online-Live-Veranstaltungen werden alle aufgezeichnet. Sie können sich diese bis ca. 1 Woche nach dem Anlass anschauen (dazu den Teilnahmelink in Tabelle oben anklicken).

 

Findet statt: Visite bei…

Liebe Vereinsmitglieder
Bereits ist der längste Tag vorbei und das Bienenjahr neigt sich dem Ende entgegen.
Auf Vereinsebene ist noch der Anlass „Visite bei….“ offen.
Mit diesem Anlass wollen wir unsere Augen, Ohren und Nase bei einem Imker in seine Imkerei reinstecken. Wir wollen schauen, hören und riechen, was in dieser Imkerei läuft und was sie so einzigartig macht. Vielleicht entdecken wir Abläufe, Material oder erhalten Anregungen, die uns in unserer eigenen Imkerei unterstützen. Zudem haben wir die Möglichkeit, uns untereinander auszutauschen. Gilt als Weiterbildung.
Herzlich eingeladen ist die ganze Familie!

In diesem Jahr hat uns die Familie Marianne und Christian Dällenbach zugesagt, die Türen ihre Imkerei für uns zu öffnen.
Christian ist lanjähriger Berater der Sektion Bern-Mittelland und war bis im Frühling der Präsident dieser Sektion.
Wir treffen uns am Sonntag, 5. Juli 2020 um 13.30 Uhr am Zelgliweg 8 in 3049 Säriswil.
Falls möglich, bitte ein Kuchen mitbringen.
Wer nicht alleine fahren möchte, trifft sich um 13.00 Uhr bei der Spesag in Düdingen zur Bildung von Fahrgemeinschaften.

Wir freuen uns auf einen spannenden, gemütlichen und geselligen Nachmittag und hoffen auf grosses Interesse.
Der Vorstand

Waagvolk Heitenried: Apistischer Bericht vom 11.05.2020-10.06.2020

Beutetyp Dadant Blatt; Südlage in Biohochstammobstanlage; Trachtangebot Hochstammobst, Hecken, Löwenzahn, Mischwald, Bioimkerei geführt nach den Anforderungen von Knospe, Bio Suisse

Die bisher unbekannte Situation einer grossen Trockenheit im März und April, wo die Bienen kaum auf die Obstbäume flogen zeigt seine Folgen. Die Obstbäume sind nur schwach oder gar nicht bestäubt worden. Es hat dadurch auch nur einen sehr schwachen Behang von Früchten. Einzelne sehr früh blühende Obstbäume mit starkem Behang sind die Ausnahme. Eine reiche Frühlingstracht ist uns aber gegeben. Die Honiggebinde wurden voll mit gutem Blütenhonig, vor allem mit den Blüten des Raps.

Rückblick: Standbesuch in der Oeli-Idylle

Bei noch strahlender Sonne begann am vergangenen Samstag unser traditionelle Standbesuch, bevor das angekündigte Sturmwetter dann doch eintraf und alle dazu brachte, sich zum Zvieri ins Trockene zu flüchten.

In 3 Gruppen aufgeteilt lernten die Teilnehmer beim ersten Posten die professionelle Ablegerbildung „Aus 1 mache 10“ kennen. Das Konzept erlaubt es nicht nur, im Ablegerkasten eine grosse Anzahl von Ablegern zu bilden, sondern auch von Brutwaben zur Befüllung von Mini-Plus-Zuchtkästchen.

Nach einem kurzen Spaziergang ging das Programm bei der Rollrasenfarm der Familie Zahnd weiter. Wir lernten den Wachstumszyklus eines Rasens kennen, von der Aussaat über die Düngung, das Walzen, die Herbizidbehandlung und 70-90 Schnitte (!) bis zur Ernte des Rollrasens mit dem Vollernter, den wir im vollen Einsatz erleben konnten.

Weiter ging es beim Posten 3 am Ufer der Sense, wo uns Andreas Freiburghaus, Gemeindeammann von Wünnewil-Flamatt, das Renaturierungsprojekt der Sense-Aufweitung vorstellte. Um dem Gewässer mehr Platz zu geben, wird auf der Freiburger Seite ein Teil des Waldes gerodet. So entstehen Initialisierungsflächen, die sich der Fluss mit der Zeit selber zurückholen kann. In diesen Uferbereichen mit seinen Kiesbänken entwickeln sich Lebensräume für Pflanzen und Tiere, die sich durch hohe Artenvielfalt auszeichnen – und auch unsere Bienen erfreuen!

Herzlichen Dank allen, die sich die Zeit genommen haben, unserem Verein ihr Wissen und ihre Leidenschaft weiterzugeben, und der Familie Freiburghaus für den Empfang in der Oeli-Idylle!