Lehrbienenstand Grangeneuve‏: Apistischer Kurzbericht für November/Dezember 2021

In unserer Region höre ich von einigen Freunden, dass sie viele Bienenvölker verloren haben. Im letzten Jahr hatten die Bienen trotz eines verregneten Frühlings sehr früh mit der Eiablage begonnen, und die Varroa-Generationen folgten somit schneller aufeinander. Die Empfehlungen für die Behandlungen sind zwar klar gegeben, aber die Umsetzung muss an die tatsächlichen Umstände des Bienenvolks und des Wetters angepasst werden, damit die Behandlung zur rechten Zeit erfolgt und wirksam ist. Zudem ist niemand vor einem erneuten Varroa-Befall oder von anderen Begleitviren geschützt.
Ein gutes neues Jahr – und bleiben Sie am Ball!

Eric Dorthe
Verantwortlicher Lehrbienenstand Grangeneuve
Landwirtschaftliches Institut des Kantons Freiburg

Varroa destructor | Arista Bee Research

(Bild: Arista Bee Research)

Waagvolk Heitenried: Apistischer Monatsbericht vom 11.12.2021-10.01.2022

Beutetyp Dadant Blatt; Südlage in Biohochstammobstanlage; Trachtangebot Hochstammobst, Hecken, Löwenzahn, Mischwald, Bioimkerei geführt nach den Anforderungen von Knospe, Bio Suisse

Die Oxalsäure Behandlung durch besprühen konnte auf einem Stand schon vor Mitte November gemacht werden, da waren die Völker schon Brut frei. Auf dem Heimstand hingegen konnte die Oxalsäurebehandlung durch Verdampfen mit VARROX EDDY erst einen Monat später gemacht werden, 2 dieser Apparate stellt uns unser Bienenverein gratis zur Verfügung. Vor Jahren waren die Unterlagen nach den Behandlungen jeweils schwarz von tausenden von toten Varroa. Dank dem zunehmenden Einfluss durch die Varroa resistente Zucht (VSH) sind es heute viel weniger.

Foto Peter Andrey

Herzlich willkommen 2022!

Ein ungewöhnliches Jahr, verbunden mit viel Flexibilität, stetigen Veränderungen und verschiedensten Anpassungen im Alltag, geht zu Ende.
Bewegte Zeiten liegen hinter uns allen. Zeiten, welche von Entbehrungen und Sorgen, nicht selten auch durch Erkrankungen und Schicksalsschlägen geprägt wurden. Dies gilt auch für unsere Bienen. Ein seltsames Jahr war das 2021. Die Pflege der Bienen war aufwendig, schwierig und  herausfordernd und unser Lohn in Form von Honig äusserst gering. Die Futtermittel wurden im Herbst gar knapp, und wie unsere Völker auswintern werden, ist ungewiss. Das Zusammenspiel Natur – Tier hat uns wieder einmal eine Lektion erteilt. Wir haben kein Vorrecht auf Lohn (z.Bsp. Honig) und können ihn auch nicht einfordern. Wir dürfen mit Demut, Dankbarkeit und Freude das empfangen, was uns die Natur schenkt.
Umso wichtig ist es, die schönen Dinge des Lebens nicht aus dem Blick zu verlieren, sich selbst die Zuversicht zu erhalten und die Lebensfreude zuzulassen.

Foto Marie-Madeleine Stulz

Im Namen des Vorstandes wünsche ich Euch allen einen guten Start ins nächste Jahr. Gute Gesundheit und die Gabe, die wunderschönen Zeichen der Natur mit allen Sinnen wahrnehmen zu können und dabei das Gefühl von Freude, Ehrfurcht und Glück zu verspüren. Füllt das Jahr 2022 mit Augenblicken, Momenten und Gefühlen, damit Ihr aus dem Sack Eurer Erinnerungen immer wieder zehren könnt.
Ich bin gespannt auf das nächste Jahr und freue mich, Euch bei Gelegenheit wieder treffen, sprechen und spüren zu können.
Lasst es Euch gut gehen!
A lieba Gruess
Franziska Ruprecht

Waagvolk Heitenried: Apistischer Monatsbericht vom 11.11.2021-10.12.2021

Beutetyp Dadant Blatt; Südlage in Biohochstammobstanlage; Trachtangebot Hochstammobst, Hecken, Löwenzahn, Mischwald, Bioimkerei geführt nach den Anforderungen von Knospe, Bio Suisse

Wenn bitter sich die Menschen streiten
Mit Grösse und mit Kleinigkeiten
Da weiche ich am liebsten aus
Und flüchte mich ins Bienenhaus.

Hör ich das friedliche Gesumm,
vergess ich Schelten und Gebrumm
und aller Krieg und Krach auf Erden
kann mir sogleich gestohlen werden.

Ein Blümchen vom Boden her,
war früh gesprossen im lieblichen Flor,
da kam ein Bienchen und naschte fein-
die müssen Wohl beide füreinander sein.

Johann Wolfgang von Goethe

Foto Franziska Ruprecht

Spätherbst
Franz Tobisch („Jung Klaus“) 1865 – 1934
„Aus dem Immli-Wunderreich“

Nun loht der Herbst auf allen Bäumen
und leise rieselt buntes Laub
von Zweig zu Zweig – und ohne Säumen
rollt es der Herbstwind fort im Staub.

Die Blumen all sind längst verblichen,
Spätsommerfäden spinnen leis‘,
und langsam, mählich kommt geschlichen
der Winter schon in Schnee und Eis.

Nun naht sich sacht das grosse Schweigen.
Im Immenheim ruht still die Schar,
nur selten noch ein froher Reigen,
und dann kein Flug bis übers Jahr.

Nun bleicht der Herbst auch meine Locken,
und winterlich färbt sich das Haar,
des Herzens Pulsschlag fühl‘ ich stocken,
wie wird es sein wohl übers Jahr?

Wir wünschen allen eine ruhige Advents- und eine frohe Weihnachtszeit!
Häbet’s guet und lasst es Euch gut gehen!

Der Vorstand