Rückblick: Standbesuch 2011

Bei schönstem Sonnenschein, aber etwas kalter Bise haben etwa 50 Imkerinnen und Imker am Standbesuch 2011 in Schmitten teilgenommen.

Auf dem Programm standen folgende Aktivitäten:

  • Gründliche Inpektion 🙂 der beiden Bienenhäuser von Gastgeber Max Frey
  • Projektion des Filmes „Der Imker“ des Walliser Filmemachers Jean-Baptiste Moulin. Dieser Film ist erst seit kurzem in einer deutschen Fassung verfügbar.
  • Aufdatierung auf den neuesten Stand in Sachen Fütterung durch das Beraterteam.
  • Vorstellung der Bienenbox, einer praktischen Kartonkiste für Imkerinnen und Imker mit Schweizerkasten.

Natürlich durfte auch der obligate gesellige Teil mit Tee und Würstchen nicht fehlen.

Herzlichen Dank an alle, die am Standbesuch mitgewirkt haben!

Grundkurs: 2. Standbesuch

Guten Morgen
Wieder ist es soweit: Wir treffen uns.

  • Wann: Samstag, 9. April 2011, 08.30 Uhr -12.00 Uhr
  • Wo: Jürg Mosimann, Birch 4, 3186 Düdingen
    (Adresse geändert)

Der Hausherr von Grangeneuve, Aeby Eduard, ist selber an einem Kurs und kann uns nicht empfangen.
Die Themen bleiben die Gleichen.
Die Hausaufgabenauflösungen werde ich Euch noch diese Woche zukommen lassen. Wir (Dachverband und ich) hatten ein Datentransferproblem, welches zwar jetzt behoben ist, aber nicht zur Zufriedenheit aller Beteiligten. Wir arbeiten daran….
Nehmt alles Notwendige mit, es wird an Völkern gearbeitet.
Abmelden bitte bei Simon (079 / 667 27 75) .
Ich wünsche Euch allen einen guten Wochenstart.
A lieba Gruess vom Beraterteam

Morschach: Wer kau(f)t Paketbienen?

Paketbienen bergen die Gefahr, dass Krankheiten und Parasiten eingeschleppt werden. Ihre Qualität ist oft schlecht, viele Völker sterben beim Transport oder kurz nach dem einlogieren. Über europäische Versandhändler gelangen Bienen aus Drittstaaten zu uns, ohne dass die strengen Richtlinien für Drittstaaten eingehalten werden. Ziel ist es, Paketbienen in Zukunft wie gesetzlich vorgeschrieben auf Kosten des Importeurs testen zu lassen. Wenn alle Imker mithelfen, Jungvölker zu bilden und zu verkaufen, sollten Paketbienen bald keinen Absatz mehr finden bei uns.

Chemiker und Radiostimme Mario Slongo hat uns gehörigen Respekt vor den Säuren zur Varroabehandlung und den Desinfektionsmittel eingeflösst.

Wegen der steigenden Thymol-Rückstände im Bienenwachs ist es mittlerweile empfehlenswert, neue Mittelwände vor Gebrauch auszulüften, damit die Rückstände verdampfen können.

Letztes Jahr wurden im Kanton Bern nur gerade 20% der Sauerbrutfälle von den Imkern selbst entdeckt und gemeldet. Die allermeisten Fälle wurden bei den Kontrollen der Bieneninspektoren gefunden.

Wir haben heute geübt, wie mit Schutzkleidung umzugehen ist und wie wir zwischen kontaminierter Zone (Bienenstand mit Sauerbrut/Faulbrut), Übergangszone und sauberer Zone verkehren.

Ganz zum Schluss noch ein Fakt aus der Welt der Chuck Norris Parodie: „Chuck Norris isst keinen Honig. Er kaut Bienen.“ So ein harter Typ!

im Seuchenanzug

Morschach: 26 Königreiche

Drei Jungs unterhalten sich, woher wohl die kleinen Kinder kommen. Sagt der erste: „Ich weiss nicht, aber ich glaube der Storch hat etwas damit zu tun.“ Daraufhin der zweite: „Nein, ich habe gehört, da ist etwas mit Bienen und Blumen.“ Sagt der Dritte: „Also ich weiss es auch nicht, aber eines ist sicher: ……..es ist kantonal geregelt.“

„Das ist kantonal geregelt“ könnten wir zum meistgebrauchten Satz in diesem Kurs küren. Bleibt zu hoffen, dass analog zur weltweit koordinierten Bienen-Forschung unsere 26 „Königreiche der Imkerei“ vereinfacht und aufeinander abgestimmt werden.

Das „Killerteam“ Bienenviren – Varroamilbe: Bienenviren gibt es schon lange. Bewährt haben sich Viren, welche die Bienen am leben lassen, sonst würden sie sich ja ihre eigene Lebensgrundlage zerstören. Dies ist der Zustand des Gleichgewichts zwischen Wirt (Biene) und Parasit (Viren). Jemand bringt nun dieses Gleichgewicht völlig durcheinander: die Varroamilbe.

– Bienen können Milliarden von Viren essen und mit Millionen in Berührung kommen, es passiert nichts dank ihrem genialen Abwehrsystem. Gelangen aber die Viren über den Biss der Varroamilbe direkt in die Biene, genügen 100 Viren um die Biene krank zu machen. Die natürlichen Abwehrmechanismen werden umgangen.

– Durch die Varroamilben werden die verschiedenen Viren in den Bienenvölkern verteilt und viele Bienen tragen bereits heute Viren von verschiedenen Krankheiten in sich.

– Die Viren haben gelernt, sich in den Varroamilben zu vermehren. Dieser Wirtswechsel macht die Viren „fitter“, beispielsweise können sie neu bis in den Kopf der Bienen vordringen und damit grösseren Schaden anrichten. Bedenklich ist, dass die Viren damit zum Überleben nicht mehr direkt auf die Bienen angewiesen sind. Was bringt dieser Zustand wohl für die Zukunft?

 

Morschach: Imker-Tricks vom Inspektorenkurs

Morschach

Wir haben heute die weltweite Bienengesundheit angeschaut und Interessantes erfahren. Beispielsweise wie ein Schwarm asiatischer Riesenhonigbienen warnt vor einem Angriff. Spätestens wenn man wellenförmige Bewegungen von oben nach unten auf der Schwarmtraube erkennt und es zischt, sollte man sich schleunigst aus dem Staub machen!

Sollte es der kleine Beutekäfer aus Afrika nach Europa schaffen, wo würde er in unseren Breitengraden wohl überwintern? Sucht nicht zu weit: er macht es sich in der Wintertraube bequem, mitten unter den Bienen, die ihn auch noch füttern. Und dies in Massen, 300 Käfer wurden in nur einer Wintertraube gefunden. Gefüttert wird er, weil er die „Bienensprache“ zum Futter verlangen beherrscht.

Wir wählen diese Woche den besten Imker-Trick der Kursteilnehmer. Folgende Vorschläge wurden von meiner Gruppe eingereicht:

1. Den Wabenknecht anfeuchten um die Bienen auf den Waben zu halten.

2. Statt Abdeckbrettchen einen ganzen Holzdeckel benutzen und diesen beim Öffnen des Volkes mit dem Stockmeissel festklemmen.

3. Varroafolie zwischen Honigraum und Brutraum schieben vor dem Schleudern, Bienen in den unteren Bereich des Schweizerkastens abschlagen, nach dem Schleudern Waben bienenfrei einschieben und zum Schluss Folie wieder entfernen.

4. Die Königin auf der Sonnenseite suchen.

5. Nelkenöl hilft um sich aggressiven Bienen vom Leibe zu halten.

6. Abgedrückte Königin einfrieren und später zum anlocken von Schwärmen wiederverwenden.

Von diesen Tricks haben wir das Nelkenöl für die Finalrunde nominiert.

Zum Abschluss noch eine Imkerwahrheit: Wenn zwei Imker die gleiche Meinung haben, hat mindestens einer keine Ahnung.