Moderne Imkerei: Was wir getrost vergessen dürfen!

Furioser Vortrag von Dr. Pia Aumeier über die Qual der Wahl des Imkers inmitten einer heute schier unendlichen Vielfalt an Beuten, Behandlungsmitteln und -methoden und imkerlichen Ratschlägen jeglicher Provenienz. Die Quintessenz: Weniger ist mehr!

Mit amüsanten selbstironischen Seitenhieben auf die Wissenschaft und das andere Geschlecht führte sie ihre Zuhörer gestern an der Delegiertenversammlung des VDRB in Nottwil querdenkend durch den Dschungel des Sinn- und Nutzlosen, räumte mit alten und neuen Mythen auf und gab prägnante Hinweise, wie zeit- und kosteneffiziente Imkerei aussehen könnte.

Wer den Vortrag verpasst hat, kann sich in ihrer Dropbox umsehen und sicher den einen oder andern Gedankenanstoss finden.

Die Monatsbetrachtungen von Pia Aumeier bei immelieb.de
bienen.tv
Porträt von Pia Aumeier bei der Ruhr-Universität Bochum RUB

PAumeier
Dr. Pia Aumeier

Unsere Bienen gewinnen an Aufmerksamkeit…

Laut der Aussage von Prof. Dr. Dr. h.c. Randolf Menzel an der Züchtertagung in Aua vom 05. – 06. März 2016 sind bereits 80% der Insekten in unseren Breitengraden verschwunden. Die Biene habe nur dank den Imkern überlebt.
Und so geht es in die nächste Runde gegen die Spritzmittelindustrie:
Frankreich steuert auf ein Insektizidverbot zu!
Info’s:
www.n-tv.de/ticker/Frankreich-will-Bienensterben-mit-Insektizid-Verbot-stoppen-article17263186.html
– https://netzfrauen.org/2016/03/22/insektizid-verbot-gegen-bienensterben-in-frankreich-france-begins-the-fight-to-save-the-bees-by-banning-toxic-pesticides/

Globaler Bericht zur Bedrohung der Bestäuber

Die Zwischenstaatliche Plattform zu Biodiversität und Ökosystemleistungen (IPBES) hat den ersten Bericht zur Gesundheit unserer Bestäuber veröffentlicht. In ihrem Rapport veröffentlicht die unabhängige internationale Expertengruppe weltweite Bestäuber-Zahlen und für die Regierungen der UNO-Mitgliedstaaten und weitere Meinungsbildner konkrete Handlungsempfehlungen.

Die IPBES stellt fest, dass die Bestäuber (Wild- und Honigbienen, Wespen, Falter, Käfer, Vögel, Fledermäuse etc.)  anzahlmässig zurückgehen und stark gefährdet sind. Die Situation bei der Honigbiene zeigt sich je nach Region und Land sehr unterschiedlich (Abnahme vor allem in USA und einigen europäischen Ländern, Zunahme primär in Entwicklungs- und Schwellenländern).

Zum Schutz der Bestäuber sieht IPBES eine Förderung der nachhaltigen Landwirtschaft vor (inkl. ökologische Prozesse im Lebensmittelanbau).
Konkret schlägt die Plattform vor:

  • Anbau von Wildblumen-Streifen und zur Verfügung stellen von Lebensräumen für Bestäuber
  • Reduktion des Pflanzenschutzmittel-Einsatzes, damit Bestäuber Pestiziden weniger ausgesetzt werden
  • Verbessern der Honigbienenzucht in Richtung Resistenz gegen Seuchenerreger gekoppelt mit einer stärkeren Regulierung vom Handel mit Bestäubern und mit kommerzieller Bestäubung

 Bestäuber-Zahlen weltweit

  • 20‘000 Wildbienenarten
  • 75% der Lebensmittelkulturen sind zumindest teilweise von tierischen Bestäubern abhängig
  • 5 – 8 % der Lebensmittelproduktion ist direkt abhängig von tierischen Bestäubern (geschätzter Bestäubungswert 235 – 577 Mia. US$)
  • Fast 90% der Wildblumen hängen in einem gewissen Ausmass von einer tierischen Bestäubung ab
  • 1.6 Millionen Tonnen Honig produzieren die westlichen Honigbienen jährlich
  • 16.5% der Wirbeltier-Bestäuber sind vom Aussterben bedroht
  • 40% der wirbellosen Bestäuber (vor allem Bienen und Falter) sind vom Aussterben bedroht

Zur Pressemitteilung in Englisch

Zum offiziellen Bericht in Englisch

apiservice, News, 8.3.2016

Kurzfilm: Biologie der Varroa-Milbe

Eine interessante, aber aus Imker-Sicht richtig gruselige Video-Sequenz über die Lebensweise der Varroa-Milbe und ihre Entwicklung in der Brutzelle auf und von der Bienenlarve.

Biologie der Varroa-Milbe

Danke an Alice Fahrni für den Hinweis!

DOK-Film: Das Geheimnis der Schwärme – Versammlungen im Tierreich

Eindrückliche Beispiele von Schwärmen und Schwarmintelligenz bei Vögeln, Fischen, Säugetieren und Insekten.
Auch von Honigbienen (die sich einen bemerkenswerten ersten Zwischenhalt gesucht haben!): Ab der 36. Minute verfolgen wir als Zuschauer, was geschieht, wenn das Volk schwärmt und sich eine neue (ebenfalls originelle) Behausung sucht.

DOK vom 18.2.2016, Video noch 7 Tage verfügbar