Die Arbeitsgemeinschaft für Bienenforschung der Universität für Bodenkultur Wien hat das derzeit weltweit umfassendste Nachschlagwerk zur Bestäubungsleistung der Honigbienen veröffentlicht. Die Ergebnisse sind unglaublich: So haben getestete Sonnenblumenkulturen zum Beispiel mit Bienenbestäubung 503 Samen pro Blütenstand, ohne Bestäubung nur 81 Samen. Mit Hilfe von Bienen haben die Samen einen Ölgehalt von 42%, ohne die fleissigen Tierchen nur 28%. Ähnlich sieht es beim Raps aus: Mit Bienen zählen die Schoten 15-30 Samen, ohne Bienen nur 1-10 Samen – und entsprechend weniger Öl. Bei Kirschen stellten die Forscher einen um 67% (!) höheren Fruchtansatz mit Bienen fest, als ohne Bienen, bei Äpfeln sieht es fast gleich aus. Diese und noch ganz viele andere Ergebnisse der umfangreichen Forschungsarbeiten lassen sich im öffentlich zugänglichen Bestäubungshandbuch nachlesen. Und noch ganz viel mehr Wissenswertes rund um die Honigbiene! Hier der Link zu dieser interessanten Studie: www.bestaeubungshandbuch.at/
Die Fachzeitschrift Imkerei-Technik (Nr. 2/2012) enthält eine Zusammenfassung der wichtigsten Resultate und eine sehr übersichtliche Tabelle zur Bestäubungsleistung der Honigbienen bei diversen Pflanzen.
Und wer sagt da, die Honigbienen sind nur die drittwichtigsten Nutztiere für unsere Lebensräume? Menschen, Scheine und Rinder sind ja wohl nur überhaupt entstanden, weil es die so bedeutsame Bestäubung durch die Insekten gab.
Hoffentlich beginnt die Menscheit die Zusammenhänge schon bald richtig zu betrachten, denn so zeigt sich die Situation aus fachkundiger Sicht beäugt, es geht den Bienen schlecht. Wer, wenn nicht wir Menschen, soll ihnen helfen? Wir sind es auch, die es verursacht haben, also stehen wir auch in der Pflicht.