Als Imker las ich mit grossem Interesse Ihre Artikel zum Bienenfilm «More than Honey» und über die Probleme in der Imkerei. Unsere Lage ist wirklich nicht einfach: Trotz intensiver Forschung seit 30 Jahren zeichnet sich noch immer keine Lösung des drängenden Problems mit den Varroa-Milben ab, welcher im letzten Winter ein erheblicher Teil der Schweizer Bienenvölker zum Opfer fiel. Wie ein von Ihnen im Artikel zitierter Imker richtig sagt, gäbe es zwar ein chemisches Mittel, welches gut gegen diesen bösartigen Schädling wirkt und einfach einzusetzen ist. Dieses Mittel ist in einigen EU-Ländern zugelassen und wird dort den Imkern offen abgegeben. In der Schweiz steht es aber nicht auf der Liste der erlaubten Mittel, obwohl in den besagten Ländern bisher keine Rückstände des Mittels in Wachs oder Honig festgestellt werden konnten.
Hingegen sind bei uns andere Chemiekeulen erlaubt und frei erhältlich, die nachweislich Rückstände bilden. Diese Mittel werden halt von den Chemiemultis produziert, welche sich das teure Zulassungsverfahren leisten können.
Natürlich sollte es das Ziel aller Imker sein, möglichst ohne Chemie auszukommen, denn Honig ist ein Naturprodukt. Aber wenn ein Bienenvolk vor dem sicheren Tod steht, weil die natürlichen Mittel zu wenig gewirkt haben, soll man es retten oder einfach eingehen lassen? Im Kanton Freiburg wurde kürzlich ein verdienter Bieneninspektor verurteilt, weil er im Katastrophenwinter 2011 die Bienen zahlreicher verzweifelter Imkerkollegen mit dem unerlaubten Mittel gerettet hat. Hätte er diese Imkerkollegen im Stich lassen sollen?
Die Politik schmückt sich unterdessen gerne damit, den Bienen helfen zu wollen. Beim einfachen Imker ist bis jetzt von der oft beschworenen Hilfe nicht viel zu spüren, was zu immer grösserer Frustration führt. Warum bringt es unser Kanton nicht mal fertig, die erlaubten Mittel gegen die übermächtigen Schädlinge gratis abzugeben oder zumindest verbilligt? Stattdessen will er damit noch Geld verdienen und verlangt dafür überhöhte Preise.
Und wann werden die Paragrafen endlich zum Wohl der Bienen ausgestaltet, nicht zum Wohl wirtschaftlicher Interessen? Das wäre eine wirksame Hilfe für Bienen und Imker.
Autor: Simon Spengler, Schmitten
Lieber Simon
Herzliche Gratulation zu deinem Leserbrief! – Endlich hat’s mal jemand gewagt öffentlich zu sagen, was in Imkerkreisen schon längst bekannt ist.
Mit der Begründung die Varroamilbe effizient und ohne „chemische Mittel“ zu bekämpfen, werden jeden Spätsommer tausende von Bienenvölkern, also Millionen von Bienen mehrmals mit Ameisensäuredämpfen behandelt. Das mag wohl wirksam gegen die Varroa sein, ist aber gleichzeitigt für die Bienen Tierquälerei in Reinkultur! Wer diese Behandlungmethode schon mal angewandt hat, weiss das bestens. Und am Platz den betroffenen Imkern mit Alternativen unter die Arme zu greifen, reagiern unsere Veterinärbehörden mit Repressionen gegenüber Imkern, welche versuchen selbständig gangbare Wege zu finden. Repressionen waren noch selten ein guter Weg. Sie deuten eher auf Mutlosigkeit und Unvermögen hin!
In diesem Sinne möchte ich euch alle einladen, ebenfalls an dieser Diskussion teilzunehmen. Danke!
Hallo liebe Leser
Dass wir Imker „gerupft“ werden sieht man ja unter anderem an den Kosten für die Standnummer. Der Kanton will uns helfen, gut so, ich denke die Standplakette muss gratis abgegeben werden. Bezaghlt sie einfach nicht, wie ich es machen werde. Schickt die Plakette zurück, und schreibt eure Stände selber an. Die Kosten für die zurückgeschickten Plaketten hat der Kanton so oder so. Der Mahnaufwand ist für die Obrigkeit zu teuer um einige Franken einzutreiben.
Zur Behandlung:
Behandeln wir doch unsere Völker so wie wir (als Bineneeigner) es für richtig halten.
Und halten einfach den Mund über wie und was und wer. Und das zum Wohle unserer Bienen und auch für die Menschheit. Was Gifte den Bienen antut konnte ja unzähligen Filmen klar gezeigt werden. Es tut einfach weh, wenn ich höhre wie die Bienen reagieren wenn sie mit Ameisensäure behandelt werden.
Der Kanton muss uns helfen, und uns nicht noch mit zusätzlichen Kosten bestrafen.
Es ist doch nicht normal dass die Mittel vom Kanton turer sind als auf dem freien Markt. Solche Machenschaften sollten wir auch einmal veröffentlichen.
Ich wünsche euch einen ruhsamen Winter und ein volles Bienenhaus im Frühling