……heisst es im berühmten Roman und Film! – Noch zieht man uns Imkern das Fell nicht über den Kopf. Es sollte ja eigentlich reichen, dass im vergangenen Winter beinahe die Hälfte der hiesigen Bienenvölker verschwunden sind. Aber die passive Haltung der Freiburger Behörden, vorab die des kantonalen Veterinäramtes, lässt sich nicht an Arroganz übertreffen. Hier ein paar Müsterchen aus dem Alltag:
Das Bienenverstellverbot wurde auch in diesem Jahr, allerdîngs erst im allerletzen Moment, wieder verhängt. Grundlagen, welche beweisen, dass damit der Feuerbrand im Obstbau verhindert oder vermindert werden kann, fehlen meines Wissens nach wie vor. Begreiflich also, dass viele Imker das als reine Schickane empfinden und sich je länger, desto weniger daran halten.
Im vergangenen Bienenjahr 2011 war der Druck der Varroamilbe so gross, wie nie zuvor. Trotz bester Ueberwachung und Behandlungen waren viele Völker im Herbst in einem bedenklichen Zustand. Säuredusche über Säuredusche halfen wenig und stressten die Bienen noch mehr. Also entschlossen sich einige Imker, Mittel zur Varroabekämpfung einzusetzen, welche in benachbarten Ländern von den Beratungsdiensten empfohlen werden, welche es aber noch nicht am hiesigen Amtsschimmel vorbei bis zu unseren Bienen geschafft haben. Und genau diese Imker, welche nachweislich Dutzenden von Bienenvölkern das Leben gerettet haben, werden nun vom Veterinäramt vor den Kadi zitiert. In einer Zeit also, in der die hiesigen Bienenvölker vor dem Kollaps standen, wusste das Veterinäramt nichts besseres zu tun, als gegen Leute, welche die Situation erfasst hatten, Anklage zu erheben. Die wahren Probleme blendete man tunlichst aus………….bis die Verantwortlichen in diesem Frühjahr durch die Massenverluste an Bienenvölkern eines Besseren belehrt wurden. Trotzdem wurde die Anklage bis heute nicht zurückgezogen.
Und schon wiehert der Amtsschimmel von Neuem. Neben allen anderen Nutztierhaltern melden auch die Imker seit Jahrzehnten gewissenhaft ihre Anzahl Bienenvölker den zuständigen Behörden. Hier geht es um statistische Erhebungen und den Versicherungsschutz. Jeder Imker schickt entsprechend zwei Zahlen nach Freiburg, nämlich die Anzahl Völker am Stichtag und die durchschnittlich gehaltene Anzahl Völker. So einfach ist das und lässt sich in Freiburg bequem auf einer Excelliste bewirtschaften. Doch alles neu macht der Mai und in diesem Jahr sind auch die Imker dazu aufgerufen ihre beiden Zahlen via Internet nach Freiburg zu liefern. Gemäss dem zuständigen Herrn des Landwirtschaftsamts geht es dabei um eine Erleichterung der Datenbewirtschaftung im Amt. Ob damit der Aufwand für den einzelnen Imker und den Landwirtschaftsverantwortlichen der Gemeinde steigt, ist kein Thema. Böse Zungen behaupten auch, dass es lediglich darum gehe, die neu erworbene und so teure Software GELAN bessere amortisieren zu können. Doch zu den Kosten wollte der zuständige Herr anlässlich der Infoveranstaltung in Bösingen nichts sagen. Ob hier das Oeffentlichkeitsprinzip, welches sich der Kanton auf die Fahne geschrieben hat, plötzlich nicht mehr gilt?
Es liegt mir fern, zum zivilen Ungehorsam aufzurufen. Trotzdem empfehle ich allen Imkerkolleginnen und -kollegen die beiden Zahlen vorerst nicht auf elektronischem Weg nach Freiburg zu schicken. Nehmt stattdessen, wie in den vergangenen Jahren, ein Blatt Papier, notiert darauf eure Adresse, den Standort des Bienenstandes und die beiden Völkerzahlen. Schickt dies nach Freiburg. Damit hat jeder seine Pflicht erfüllt.
Und wieso das? Das Landwirtschaftsamt und mit ihm das Veterinäramt sind, trotz ihrer Monopolstellung, primär Dienstleister für uns Imker und all die anderen Tierhalter. Also kann und darf es doch nicht sein, dass eben diese Dienstleister vorallem an sich selber denken und die Bedürfnisse der Imker und Bieneninspektoren links liegen lassen.
Ich bin gerne bereit mich bei einem konstruktiven Dialog mit den zuständigen Behörden einzubringen. Zuvor erwarte ich aber, dass diese vom hohen Ross herunter kommen. Bis dahin schweigen wir eben wie die Lämmer!
Guten Tag
Zum Vornherein: ich werde auf elektronischem Weg meine Bienenvölker melden.
Warum sollte ich das nicht tun? was spricht dagegen? nichts. Ich bin der Meinung, dass die alle welche Internet haben es auch so machen sollten, und wir jungen Imker sollen den älteren dabei helfen, das ergibt eine tolle Kameraderie.
Was ich jedoch nicht machen werde, ist: das Ganze noch in Papiervorma ausdrucken und einreichen. Doppelte Arbeit für nichts. Ich denke wir sollten die Probleme ( und es hat einige, am runden Tisch mit den Behörden ausdiskutieren, und nicht schweigen wie die Lämmer und die Faust im Sackmachen, Den Genau das bringt nichts.
Neue Softwaren sind sicher gut, hätten wir wie die Berner schon lange eine Karte onlin, würde man die Sperrzonen sofort einsehen können. Nur wir freiburger hinken wieder einmal hinten drin. Es wird langsam Zeit, dass wir einen Schritt in die Zukunft wagen, oder Schreiben sie Briefe noch von Hand
Gruss
Hier noch die Adresse zum schriftlich melden:
Bienenkommisariat, Barbara Volery, Ch. de la Madeleine 1, 1763 Granges-Paccot.
Helft uns und meldet Eure Bienenvölker schriftlich an, nicht über GELAN, und denkt daran, würde der Kt. Freiburg etwas pro Bienenvolk bezahlen, dürfte der Durchschnittsbestand um kein Volk höher sein als er effektif ist.
Ich fordere vom Kt. Freiburg eine Entschädigung von 30.- Fr. für jedes gemeldete Volk vom letztem Jahr. Dieses Geld sollte jeder Imker bekommen um die erlittenen Bienenvölkerverluste vom vergangenem Winter zu „kompensieren“. Auch kann unser Kanton damit ein Zeichen setzen, dass Ihm die Bienen und die geleistete Arbeit der Imker wichtig sind.
Mir wurde vom scheidenden Kantonstierarzt erklärt wir hätten kein Problem mit den Bienen, das bei 50% Verlust im letzten Winter. (Ist das die Wertschätzung unserer Bienen?!).Würde er das auch sagen, wenn 50% von den Kühen sterben würden?
Und wenn sie dann die 30.- Fr. pro Volk sprechen, können wir uns überlegen, ob wir die Bienen elektronisch anmelden wollen, und ob und wie man die Imkerei weiterhin wertschätzen und unterstützen will. Denn beim Staat gilt das Gebot, was nichts kostet ist nichts wert.
Ich danke allen Imkern die uns und unsere Bienen unterstüzen, denn nur zusammen und mit Druck können wir etwas erreichen!
Liebe Imkerkollegen
Herzlichen Dank! Ich bin höchst erfreut darüber, dass bereits zwei unter euch den Faden aufgenommen haben und ebenfalls der Meinung sind, dass behördenseitig einiges zu verbessern wäre. Ob dies nun mittels Wink mit dem Zaunpfahl GELAN oder mit einem vorgezogenen runden Tisch geschieht, ist zweitrangig. Die Aussage bleibt: Wir Imker sind nicht mehr mit der kantonalen Vorgehensweise einverstanden. Zu hoffen bleibt, dass der runde Tisch tatsächlich kommt. Ein bisschen Druck wäre da sicher hilfreich….
Hallo zusammen,
es scheint zu brodeln unter den Dächern der Sensler Imker. Eine tiefe Unzufriedenheit mit den kantonalen Stellen scheint sich breit gemacht zu haben. Nun ist der Vorstand gefordert. Es muss unverzüglich ein runder Tisch einberufen werden (im Klartext: eine ausserordentliche GV) an diesem Tisch nehmen bitte schön Platz: Die verantwortliche Staatsrätin, der zuständige Dienstchef, der Oberamtmann des Sense- und ev. des Seebezirks, sowie ein kompetenter Gesprächsleiter bzw. eine -leiterin.
Im Publikum sitzen die fragenden und (klagenden) Imkerinnen und Imker.
Ich habe meine Agenda offen.
A lieba Gruess (und lasst Euch nicht zu stark erhitzen, bei dieser kühlen Witterung)
Bruno Schaller
Liebe Imker
Ich bin in der Landwirtschaft tätig und deshalb interessiert an gesunden und zahlreichen Bienenbeständen. Aus diesem Grund verfolge ich Ihre Diskussionen betreffend Bienenbehandlung aufmerksam mit.
Meiner Meinung nach ist es unverständlich, warum in einigen EU-Ländern dieses Mittel zugelassen und empfohlen wird und in der Schweiz offenbar ein Verbot besteht. Ohne die rechtlichen Details zu kennen, meinte ich, dass man hier das Cassis-de-Dijon-Prinzip anwenden müsste. Was soviel heisst, wie, dass die Produkte, welche in der EU zugelassen sind, auch in der Schweiz verwendet werden dürfen (siehe Wikipedia). Dieses Abkommen wurde im April 2009 vom Nationalrat angenommen. Somit wäre das ganze juristische Hickhack unnötig und die Imker könnten sich wieder auf das Wesentliche konzentrieren.
Ganz so einfach ist es offenbar nicht, da das Cassis-de-Dijon Prinzip nicht für alle Produkte gilt. Unter anderem sind Produkte ausgenommen, die einer Zulassungspflicht unterliegen. Dies gilt auch für Tierarzneimittel, die in jedem Fall von Swissmedic zugelassen werden müssen.
Hallo zusammen,
möchte anfügen, das Ameisensäure und Oxalsäure auch keine Zulassung von Swissmedic in der Imkerei mehr haben. Dieses Jahr müssen diese Produkte wohl ilegal eingesetzt werden. Ja so einfach ist es nicht!?
Gruss J. Mosimann
Hallo Zusammen
Leider verlieren wir bei diesen Diskussionen eigentlich um was es überhaupt geht.
Im Vordergrund sollte eigentlich das wohl unserer Bienen stehen, und nicht ein Paragraphenkrieg. Es ist ja lächerlich das man in der Schweiz ein Produkt verbieten will das in Europa erlaubt ist. Kann man den Bienen an den grenznahen Gebieten auch verbieten über die Grenze zu gehen. Nochmal es sollte eigentlich ums Wohl unserer Bienen gehen, und nicht um einen Kindergarten. Bei diesen Völkern die so Behandelt wurden leben wenigstens noch die meisten.
Ich bin sicher auch dagegen dass man immer den Behörden folgen soll und auf Deutsch gesagt „das Maul halten soll“. Darum Unterstütze ich diese Aussagen und werde unsere Bienen auch schriftlich melden.
Es wäre dringend nötig dass die Betroffen Parteien einmal zusammensitzen.
Gruss S. Baechler