UNO Bericht über weltweites Bienensterben

In einem neuen Bericht des Umweltprogramms der Vereinten Nationen (UNEP) werden über eine Dutzend Schuldige für das weltweite Bienensterben genannt. Die Palette reicht von Schädlingen über die Landwirtschaft bis hin zum Klimawandel.

Beängstigend ist vor allem die folgende Aussage, die auf einer Schätzung der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) basiert: Von 100 der Pflanzenarten, die 90% der Ernährung sicherstellen, werden 71 von Bienen bestäubt. Allein in Europa gilt dies für 84% der 264 Getreidearten und für rund 4000 Gemüsesorten.

Am Bericht haben auch die Schweizer Forscher des Zentrums für Bienenforschung mitgearbeitet.

Links:

  • Der komplette Bericht: Global Bee Colony Disorders and Other Threats to Insect Pollinators
  • Spiegel Online: Bienensterben wird zum globalen Problem
  • Pressetext: UNO: Bienensterben ist globales Problem

Rückblick: Hauptversammlung 2011

72 Imkerinnen und Imker nahmen an der Hauptversammlung am 18. Februar 2011 in St. Antoni teil.

Das wichtigste in Kürze:

  • Marius Schneuwly wurde nach vier Jahren als Präsident verabschiedet. Herzlichen Dank für Deinen Einsatz, Marius!
  • Fränzi Ruprecht wurde zur neuen Präsidentin gewählt. Fränzi, wir wünschen Dir viel Erfolg bei Deiner Tätigkeit als Präsidentin!
  • Neu im Vorstand Einsitz nimmt Beat Andrey.
  • Die vorgeschlagenen Statuten wurden mit zwei Änderungen gutgeheissen.
  • Beat Mauron, Robert Rigolet und Josef Zahno wurden für 30 Jahre Vereinsmitgliedschaft geehrt.

Das ausführliche Protokoll, sowie ein Zeitungsbericht zur HV sind ebenfalls online.

Bericht zur Hauptversammlung 2011

Simon Spengler verfasste nach unserer Hauptversammlung den folgenden Bericht. Auszüge davon wurden am 1. März 2011 in den Freiburger Nachrichten publiziert. Vielen Dank Simon!

Der Sensler Imkerverein steht unter neuer Leitung: Die Bienenzüchter wählten an ihrer Generalversammlung vom letzten Freitag einstimmig Franziska Ruprecht aus Laupen zu ihrer neuen „Königin“.

Sie wohnt zwar ausserhalb des Sensebezirks in Laupen, aber die aus Übertorf stammende Franziska Ruprecht ist seit langem im hiesigen Imkerverein aktiv und hält ihre Bienen auch am heimischen Stand im Silberrad in Überstorf. Seitdem sie vor sieben Jahren mit der Bienenzucht begann (und ihren Mann gleicht mit dem Bienenvirus ansteckte), engagierte sie sich auch im Verein: Dutzende von Jungimkern führte sie in Grundkursen in die Kunst der Bienenhaltung ein, seit mehreren Jahren amtet sie bereits im Vereinsvorstand. „Besonders freut es mich, dass die letzten Kurse von zunehmend mehr Frauen besucht wurden“, so Ruprecht, „die Imkerei wird langsam weiblich“. Man könnte auch sagen, sie passt sich den Bienen an, denn das Geschehen im Bienenvolk wird ja auch von der Königin dirigiert.

„Mich fasziniert die Weitergabe vom Imkerwissen“, erklärt die neue Präsidentin. Aber je mehr man von den Bienen zu wissen glaube, desto mehr erkenne man, dass man eigentlich nichts weiss. „Die Bienen geben uns immer wieder neue Rätsel auf, sie reagieren nie gleich“, so die Expertin. Deshalb stünden in der Imkerei auch nicht die Imker im Mittelpunkt, sondern die fleissigen Tiere: „Sie geben den Ton an und bestimmen, was läuft. Der Imker kann nur beobachten und unterstützen.“

Unterstützung der hiesigen Imker war auch das Anliegen des scheidenden Präsidenten Marius Schneuwly aus Schmitten. In seinen vier Amtsjahren fand eine tiefgreifende Reform der Bienenhaltung statt: „Wir konnten neue Mitglieder gewinnen und gegen den allgemeinen Trend viele Jungimker ausbilden“, kann Schneuwly bilanzieren. Allein im letzten Sommer konnte der Verein 22 Jungimkerinnen und –imkern ein Ausbildungsdiplom überreichen. Im Januar startete schon der nächste zweijährige Grundkurs, wieder mit 20 Teilnehmern. In der Landi St. Antoni konnte ein ‚Imkerstübli’ eingerichtet werden, wo Bienenhalter Werkzeuge und Material für die Bienenhaltung beziehen können. Auch überregional engagierte sich Schneuwly stark. Ein Erfolg seiner Präsidentschaft war sicher die Übereinkunft mit dem Kanton, welcher unterdessen Jungimker für ihre ökologisch wertvolle Arbeit mit einem kleinen Startkapital unterstützt. Speziell freut ihn allerdings, dass in der breiten Öffentlichkeit das Bewusstsein der Bedeutung der Bienen für die Umwelt merklich zugenommen hat. „Mich stört es nicht, dass unser Hobby gerade ‚In’ ist“, schmunzelt Schneuwly, „Imkerei darf ruhig ein bisschen sexy sein“.

Getrübt wurde die positive Stimmung der Sensler Imker von den Meldungen über Seuchenkrankheiten, Vergiftungen und Schädlingen. Leider nahm auch die Zahl der im Sensebezirk gehaltenen Völker weiterhin ab. Die Bienenzucht wird wegen der vielen Probleme zunehmend anspruchsvoll, was immer wieder Imker zur Aufgabe ihrer Stände veranlasst. Waren 2009 im Sensebezirk noch 1886 Bienenvölker gemeldet, sank die Zahl 2010 auf 1712.

Doch die Sensler Imkerschaft will sich von den Negativmeldungen nicht entmutigen lassen. „Ich bin dankbar, das ‚feu sacré’ für die Bienen an meine Nachfolgerin Franziska Ruprecht weiterreichen zu können. Ich bin sicher, es wird auch künftig glühen zum Nutzen der Bienen und der Umwelt“, sagt Marius Schneuwly. So konnte auch der freie Vorstandssitz gleich wieder besetzt werden. Neu nimmt Beat Andrey von Heitenried Einsitz. Einen speziellen Dank konnte der Verein auch den drei Mitgliedern Beat Mauron, Robert Rigolet und Josef Zahno aussprechen, in welchen das ‚heilige Feuer’ seit 30 Jahren lodert. Die Begeisterung der Alten steckt an die junge Generation an. Sichtbar wird das auf der von Vorstandsmitglied Oliver Hitz gestalteten neuen Homepage des Sensler Imkervereins www.bienen-sense.ch. Hier finden sich neben Vereinsnachrichten auch viele Informationen zur Imkerei von allgemeinem Interesse.

Teilnahme an der Bienen-Forschung: Aufruf des ZBF

Bitte sendet Futterkranz-Proben von eingegangenen Völkern an das ZBF

Im Rahmen eines Forschungsprojektes zur Qualität des Bienenfutters führt das Zentrum für Bienenforschung ZBF eine Erhebung durch. Hierzu werden Futterkranz-Proben schwacher oder in diesem Winter eingegangener Völker benötigt.

Vorgehen bei der Probeentnahme: 2-3 Esslöffel des Winterfutters in einen Gefrierbeutel füllen, diesen zuknoten und an unten stehende Adresse senden. Bis zum Versand im Kühlschrank aufbewahren.

Einsendeschluss ist der 15. April 2011.

Folgende Informationen sollten beigelegt werden:

  • Kontaktdaten für Fragen
  • Auffütterung womit und ungefähr wann verabreicht
  • Datum der Probeentnahme
  • Anzahl Völker und Anzahl verlorene Völker

Einsenden an:

Dr. Jochen Pflugfelder
Zentrum für Bienenforschung ZBF
Agroscope Liebefeld-Posieux ALP
Schwarzenburgstr. 161
3003 Bern
 
E-Mail: Jochen.Pflugfelder@alp.admin.ch
Tel.: 031 323 82 12
 

www.alp.admin.ch

 

Varroa und Sauerbrut: Grundlagen der Forschung und Umsetzung in der Praxis

Gerade im Bereich der Problemfelder Sauerbrut, Varroa und Viren gibt es neueste Erkenntnisse, die in die imkerliche Praxis umgesetzt werden sollten.

Ein Vortrag von Jean-Daniel Charrière, ZBF Liebefeld.

Donnerstag, 24. Februar 2011, 20 Uhr, Landwirtschaftliche Schule Ins

Walter Gasser, Bienenkommissär des Kantons Bern, und Ruedi Ritter, Projektleiter des Bienengesundheitsdienstes „apisuisse“, werden für Fragen ebenfalls anwesend sein.

Öffentliche Veranstaltung – alle Imkerinnen und Imker sind herzlich eingeladen!